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Zweck des Artikels
Sie erfahren hier, in verständlicher Sprache beschrieben, welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen um Webanwendungen in Ihrem Unternehmen zu nutzen.
Wir starten mit einem Gedankespiel
Stellen Sie sich vor, sie benutzen in der Firma bereits seit langem einen Windows oder Linux-Server für Ihre Anwendungen. Jetzt soll eine neue Anwendung hinzu kommen, sagen wir, ein webbasiertes Warenwirtschaftssystem. Das läuft aber gerade unter dem System, das Sie nicht haben.
Was tun jetzt?
Sie haben dann folgende Optionen:
Zusätzliche Hardware (dedizierter Server)
Sie bestellen sich einen neuen Server bei Ihrem Hardwarehändler. Oder Sie haben noch eine Maschine übrig, die nun aktiviert werden kann. Auf dem neuen Server wird dann das nötige Betriebssystem installiert, die Anwendung und alle anderen notwendigen Komponenten. Ab dann brummt ein weiterer dedizierter Server in Ihrer ”Serverfarm”.
Virtualisierung:
Sie installieren auf Ihrem vorhandenen Server eine einen Hypervisor und installieren dann in einer neuen VM das Betriebssystem und die Software wie unter 1. beschrieben.
Ab jetzt laufen Ihr gewohntes und das neue Betriebssystem mit zugehöriger Software auf der gleichen Maschine. Sie teilen sich den gleichen Host.
Container:
Wenn Ihr Anbieter für die Warenwirtschaft seine Software in Services aufgeteilt hat, dann können Sie z.B. Docker installieren und die Bestandteile der Warenwirtschaft (sagen wir Datenbank, Anwendung, Dokumentendienst, Import/Export Schnittstelle und API) jeweils als eigene Container auf einem beliebigen Host laufen lassen.
Cloud und SaaS:
Wenn Ihr Anbieter für die Warenwirtschaft seine Software in der Cloud betreibt, können Sie einfach die Nutzungsrechte, meist als Abo-Service, mieten. Hier ist es oft möglich, die Anzahl der Anwender und Zugriffe genau zu steuern. Zu beachten ist hier allerdings, dass Ihre Daten dort liegen, wo Ihr Service-Anbieter diese speichert. Und auch sonst sind Sie abhängig von Entscheidungen Ihres Anbieters.
Es gibt also mehrere Möglichkeiten Webanwendungen im Unternehmen zu betreiben. Schauen wir noch etwas genauer hin.
Ihre Optionen sind also:
Ein dedizierter Server ist ein Computer für eine spezielle Aufgabe. In den Anfängen der Internet-Technologie war es üblich, die Hardware so zu betreiben. In Ausnahmefällen kann es heute auch noch nützlich sein, seine Webanwendungen auf einem speziellen Server zu betreiben.
Einsatzbeispiele sind Produktionsumgebungen mit speziell getrennten Netzwerken oder andere Spezialanwendungen.
Allerdings ist diese Art des Betriebs auf dem Rückzug. Wirtschaftliche Überlegungen führen meistens zu dem Urteil, dass diese Art zu teuer und zu ineffektiv ist.
Moderne Serveranlagen sind dermassen leistungsstark, dass es sich geradezu aufdrängt dort eine Vielzahl von Anwendungen laufen zu lassen. Um dennoch eine logische Trennung, Gruppierung der Dienste und eine bessere Auslastung der Hardware zu erreichen, wird Virtualisierung eingesetzt.
Kurz: eine VM enthält ein eigenes Betriebssystem und die gewünschte Software.
Die gesamte Technik der Virtualisierung werden wir in diesem Artikel nicht erklären, das würde den Rahmen sprengen. Zusammenfassen kann man aber sagen, dass es durch Virtualisierung möglich wird, mehrere ”virtuelle” Computersysteme auf einer physischen Maschine (dem Host) laufen zu lassen.
Ermöglicht wird das durch eine spezielle Software, dem Hypervisor. Die Hardware des Host wir dadurch so abstrahiert, das mehrere verschiede ”virtuelle” vollständige Betriebssysteme sich die Ressourcen teilen können. Der Hypervisor teilt die verfügbaren Ressourcen des Host unter den virtuellen Computersystem auf.
Dadurch können Sie z.B. Linux-System neben Windows-Server auf einem physischen Server gleichzeitig laufen lassen in sog. VM’s. VM’s werden in GB bemessen.
Ihr Gewinn: Ressourcennutzung und Wirtschaftlichkeit.
Das bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Darunter
Es gibt auch Nachteile.
Kurz: Ein Container enthält kein eigenes Betriebssystem, sondern nur eine Anwendung oder Service.
Im Container läuft kein vollständiges Betriebssystem, sondern i.d.R. nur eine Anwendung mit allen dazu notwendigen Komponenten. Container viel kleiner als VM’s und lassen sich leichter von Maschine zu Maschine verschieben. Sie werden auch häufig gekoppelt, so das eine Anzahl von Container mit entsprechenden einzelnen Anwendungen, oder Services, eine umfassende Anwendung ermöglichen.
Durch diese Konzeption wird es einfach möglich, Anwendungen zu skalieren wenn sich die Anforderungen ändern. Container werden in MB bemessen.
Ihr Gewinn: Flexibilität und Schnelligkeit.
Eine Container-Infratruktur und Virtualisierung lassen sich auch kombinieren. Dann spielen VM und Container zusammen und sorgen für noch effektivere Nutzung der verfügbaren Ressourcen.
Kurz: Sie benötigen keine Server mehr im Haus für die gewünschte Anwendung
Bei der Cloud-Lösung mieten Sie sich die notwendige Rechenleistung bei einem Anbieter Ihres Vertrauens. Dieser betreibt ein Rechenzentrum und führt alle nötigen Massnahmen zum sicheren Betrieb viele virtueller Umgebungen aus. Sie zahlen dann nur noch für die tatsächlich bereitgestellten Leistungen.
Allerdings sind Sie dann auf eine stabile und gute Internetverbindung angewiesen und müsse klären wo und wie Ihre Daten gespeichert werden.
Ihr Gewinn: keine Hardware im Haus, schneller Einstieg, keine Administration.
Sie haben bis zum Schluss durchgehalten, daher jetzt für Sie noch ein kleiner Bonus.
Kurz: Eine minimale Anforderung.
Wenn Sie Anwendungen testen möchten, können Sie entweder einen VM-Player oder Docker Desktop auf Ihrem Arbeitsrechner oder Laptop installieren und loslegen. Je nach Ausstattung Ihrer Hardware sind allerdings Einbussen in der Leistungsfähigkeit möglich. Aber für einen Test reicht es in der Regel.
Es gibt aber auch hartgesottene, die so tatsächlich auch Produktivsysteme betrieben. Als Solopreneur und Einzelkämpfer sicher keine Seltenheit.
Szenario 1:
Hardware, Software, etwas KnowHow
Szenario 2:
oder gutes Internet wenn Cloud die Lösung ist
Szenario 1:
Einstand, Betrieb und Wartung, ggf. Lizenzen
Szenario 2:
kaum bis kein Einstand, Betriebsdauer (Abo)
Je nach Szenario ist das meiste, wenn nicht sogar alles, verfügbar. Sie können sofort starten. Und wenn sich Anforderungen ändern, können Sie leicht korrigieren. Die Risiken schwinden immer mehr.
Wir klären mit Ihnen unverbindlich welche Möglichkeiten Sie haben, Ihr Unternemen aufzuwerten.